Vom Meer aus sieht das 61,48 km² große Tilos felsig und karg aus, bis auf 612 Meter steigen die Berge an. In den Tälern dazwischen gibt es aber fruchtbare Ebenen mit etwas Landwirtschaft. Ansonsten leben die 780 Einwohner vom Tourismus, der sich noch in verhaltenem Maße abspielt. Besonders bei britischen Urlaubern ist Tilos beliebt. Wanderer finden gute Wege und einsame Kiesstrände.
Die Tilioten leben im Hauptort Megalo Chorio im Inselinneren und im Hafenort Livadia, der mit seinem Kieselstrand auch die meisten Touristenunterkünfte stellt. Neben den Strandsiedlungen Agios Antonios und Eristos gibt es noch das verlassene, vom Meer aus unsichtbare Ruinendorf Mikro Chorio. Es bildet mit seinen unverputzten Steinmauern, der gepflegten Panagia-Kirche und den halbwilden Ziegen eine pittoreske Kulisse, auch für die im Sommer stattfindende Open-Air-Disco.
In der Charkadio-Höhle bei Megalo Chorio entdeckte man ab dem Jahr 1971 zahlreiche Knochen von Zwergelefanten, die auf 2400 bis 1300 v. Chr. datiert wurden. Die Tiere hatten eine Schulterhöhe von maximal 1,4 m. Einige der Funde sind im kleinen Museum in Megalo Chorio ausgestellt.
An der Küste im Inselwesten befindet sich das Kloster Agios Panteleimon aus dem 15. Jahrhundert.
Natur- und Umweltschutz genießen einen hohen Stellenwert auf Tilos. Dank des seit 1993 geltenden Jagdverbotes leben hier zahlreiche Vögel, darunter der seltene Eleonorenfalke, der Habichtsadler und die Krähenscharbe. Tilos gehört zum Natura-2000-Gebiet.
Katharina Roller
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